Was Sie über Osmoseanlagen wissen sollten
Auf dieser Webseite erfahren Sie, worin sich Osmoseanlagen unterscheiden und was Sie dazu wissen sollten, damit Sie einen Fehlkauf vermeiden. Einige der entscheidenden Informationen werden Sie nicht bei den Herstellern oder Anbietern finden. Ich empfehle, sich diese Informationen anzuschauen, bevor Sie in eine Osmoseanlage investieren. Sie finden hier ausgewählte Osmoseanlagen-Systeme in verscheiden Ausführungen.
Ich gehe auch noch auf die häufig gestellte Frage ein, ob das Trinken von osmosegefiltertem Wasser oder Reinstwasser schädlich ist.
Viele der nachfolgenden Informationen sind aus dem Buch "Wasserfilter-Ratgeber - Wege zu sauberem Wasser" entnommen und werden teilweise gekürzt wiedergegeben. Im Wasserfilter-Ratgeber finden Sie auch ausführlich dokumentiert, warum unser Trinkwasser inzwischen mit so vielen biologischen und chemischen Schadstoffen sowie mit Bakterien und Viren belastet ist. Sie können sich die eBook-Ausgabe kostenlos herunterladen.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert eine Osmoseanalge
Ist das Trinken von osmosegefiltertem Wasser schädlich?
Verschiedene Varianten von Osmoseanlagen
Abwassermenge und Filterleistung von Osmoseanlagen
Reinheit des osmosegefilterten Wassers und Vorfilterung
Montagehinweise für Osmoseanlagen
Wie funktionert eine Osmoseanlage
Das Osmose-Filterverfahren wurde von der NASA entwickelt, um aus Urin und Brauchwasser wieder Trinkwasser zu gewinnen.
Bei diesem Verfahren wird das Leitungswasser mit Druck durch eine Membran gepresst, deren Poren so fein sind, dass nur die Wasser- und Sauerstoffmoleküle diese durchdringen.
Das Wassermolekül ist das kleinste Molekül. Alle größeren werden abgefangen und mit nachfließendem Wasser ins Abwasser gespült. Herstellungsbedingt können nicht alle Fremdstoffe entfernt werden.
Die Reinheit beträgt meist zwischen 5 und 30 ppm, je nach verwendetem System. Mit einem nachgeschalteten Ionentauscher können die restlichen Stoffe entfernt werden.
Es ist zur Zeit das einzige Filterverfahren, um bis 95 bis 99,99 % der biologisch oder chemisch gelöste Schadstoffe sowie Bakterien, Viren und Parasiten aus dem Trinkwasser zu entfernen.
Die restlichen Fremdstoffe bestehen zu einem Teil aus Calcium. Man bemerkt es beim Wasser destillieren mit osmosegefiltertem Wasser. Es entstehen dabei noch Kalbablagerungen.
Bei der Destillation wird auch ersichtlich, was im klaren Leitungswasser enthalten ist. Wird das Wasser verdampft, konzentrieren sich die Fremdstoffe im Destillationsgefäß. Sie können sich dazu den kurzen Ausschnitt aus dem Video anschauen.
Ist das Trinken von osmosegefilterem Wasser oder Reinstwasser schädlich
Durch die Osmosefiltertung werden auch die Mineralien aus dem Wasser entfernt. Es gibt keine Filtersysteme, die die Schadstoffe entfernen und die Mineralien beibehalten, auch wenn einige Wasserfilteranbieter es so behaupten.
Entweder werden alle Fremdstoffe weitgehend entfernt oder eben auch nicht. Ein Wasserfilter ist wie ein Sieb mit vielen Poren. Je kleiner diese sind, desto mehr wird ausgefiltert. Es kann nicht unterscheiden, was es filtern soll!
Wenn die Mineralien erhalten bleiben, dann sind auch noch ein Großteil der Schadstoffe enthalten. Sie können das ganz einfach mit einem ppm Leitwertmessgerät prüfen. Je mehr es anzeigt, desto mehr Fremdstoffe enthält das Wasser. Sie sind für 13 € erhältlich.
Durch die Werbestrategien der Mineralwasserindustrie glauben viele Menschen, dass die Mineralien im Wasser einen wichtigen Beitrag zur Mineralstoffversorgung leisten. Grundsätzlich wird der tägliche Mineralienbedarf durch die Nahrung gedeckt. Die wichtigsten Mineralien sind Magnesium, Kalzium, Kalium und Natrium.
Um dies in einem Beispiel zu verdeutlichen, habe ich den Magnesium-Durchschnittsgehalt von 100 Mineralwässern berechnet. Dieser beträgt 41,09 mg/Liter. Um damit den täglichen Magnesiumbedarf eines Erwachsenen von 400 mg zu decken, müssten 9,7 Liter Mineralwasser täglich getrunken werden.
Im Leitungswasser sind meist zwischen 10 und 20 mg/Liter Magnesium enthalten, was einem Durchschnitt von 15 mg/Liter entspricht. Hiervon müssten dann schon 26,6 Liter für den täglichen Bedarf konsumiert werden.
Des weiteren gibt es einen Unterschied in der Bioverfügbarkeit. Mineralien liegen entweder in der „anorganischen“ oder „organischen“ Form vor. Bei der organischen werden die Mineralien von Pflanzen aufgenommen. Sie bauen einen Chelatring aus Aminosäuren um das Mineral. Der menschliche Körper ist seit Jahrtausenden auf die Verwertung dieser Mineralien eingestellt. Hersteller von Mineralstoffpräparaten umhüllen diese daher oftmals damit für eine bessere Bioverfügbarkeit.
Den Mineralien im Mineral- oder Leitungswasser fehlt dieser Chelatring. Ohne diesen werden die Mineralien vom Körper kaum verwertet und lagern sich teilweise als „Kalkablagerungen“ im Gewebe ab - siehe Wasserfilter-Ratgeber "Warum Ärzte und Wissenschaftler vor mineralreichem Wasser warnen."
Die Menschheit sowie die Tiere decken seit Urzeiten ihren Wasserbedarf aus Oberflächenwasser. Dieses ist meist mineralstoffarm. Regenwasser bindet nur die Partikel, die sich in der Luft befinden. Es war einmal das reinste in der Natur vorkommende Wasser. Es diente niemals zur Mineralstoffversorgung von Lebewesen, ansonsten wären wir schon lange ausgestorben. Sie können sich dazu das Video von Prof. Dr. Froböse anschauen.
Osmosegefiltertes Wasser enthält nur wenige Fremdstoffe oder Mineralien. Es ist weich und hat die Eigenschaft, Stoffe aufzunehmen und zu transportieren. Vitamine und Mineralien aus der Nahrung sowie Sauerstoff werden schneller zu den Zellen transportiert und besser aufgenommen.
Der Organismus kann mit reinem Wasser wesentlich effektiver Schadstoffe, Umweltgifte und Abfallprodukte des Stoffwechsels zu den Ausscheidungsorganen befördern. Je höher das Wasser mit Fremdstoffen, egal welcher Art, belastet ist, desto schlechter funktioniert dieser natürliche Reinigungsmechanismus, und ein Teil der Stoffe wird im Gewebe eingelagert.
Die meisten Menschen trinken zu wenig und nehmen das vom Körper benötigte Wasser über Kaffee, Tee, Alkohol, Milch, Mineralwasser, Säfte oder zuckergesättigte Erfrischungsgetränke auf. Durch chemische Zusätze oder unverwertbare Stoffe in Getränken braucht der Körper oftmals einen Teil des Wassers, um diese wieder zu entsorgen.
Sie können osmosegefiltertes Wasser wieder mineralisieren. Bei den Osmoseanlagen wird dafür z. B. eine Mineralisierungs-Kartusche am Wasserausgang eingesetzt. Damit haben Sie sauberes, mineralisiertes Wasser.
Verschiedene Varianten von Osmoseanlagen
Osmoseanlagen unterscheiden sich erstmal darin, ob sie nur mit dem Leitungswasserdruck oder einer zusätzlichen elektrischen Druckerhöhungspumpe betrieben werden. Durch die Druckerhöhungspumpe wird eine höhere Filterleistung der Liter/min. erreicht.
Bei den veralteten Osmosesystemen hatten die Osmosemembranen eine geringe Filterleitung. Sie filterten meist nur um die 0,1 Liter/min., sodass das gefilterte Wasser in einem Tank gespeichert werden musste. Das Foto zeigt eine meiner ersten Osmoeanlagen mit Tank vor ca. 25 Jahren.
Die Tanks verkeimen jedoch sehr schnell und das frisch gefilterte Wasser vermischt sich immer mit dem abgestandenen im Tank. Diese konnten technisch nur bis zu 70 % entleert werden und erwärmten sich im Sommer entsprechend.
Ein weiteres Nachteil ist, dass durch den Gegendruck des vollen Tankes das Verhältnis von gefiltertem zu Spülwasser signifikant ansteigt.
Die Reinheit des Wasser betrug um die 15 bis 20 ppm. Diese Arten von Osmoseanlagen sind auch noch heutzutage vorzufinden, weil sie recht preiswert sind.
Mit einer neuen Generation von Osmosemembranen konnte auf die Tanks verzichtet werden. Durch die elektrischen Druckerhöhungspumpe werden Filterleistungen von ungefähr 1 Liter pro Minute erzielt. Dadurch ist das gefilterte Wasser immer frisch und kühl.
Je nach Ausführung der Anlage können Spülvorgänge automatisch gesteuert werden, der Filterwechsel angezeigt oder auch die ppm des gefilterten Wassers angezeigt werden. Ich zeige noch auf, warum diese jedoch manipuliert werden. Es sind diverse Steuerungsventile, teilweise auch Steuerungsplatinen verbaut.
Durch Defekte kann ein Bauteil ausfallen, sodass die Osmoseanlage funktionsunfähig wird. Ein Schwachpunkt sind die elektrisch gesteuerten Ventile, welche durch Verkalkung mit der Zeit ausfallen können.
Inzwischen ist eine neue Generation von Ultra-Niederdruck-Osmosemembranen erhältlich.
Sie funktionieren ab ca. 0,3 bar. Dadurch sind keine elektrischen Bauteile erforderlich, sie werden nur mit dem Wasserdruck betrieben.
Die Filterleistung beträgt ungefähr 0,3 bis 1,5 Liter Wasser/min., je nach anliegendem Wasserdruck. Bei den haushaltsüblichen Wasserdruck liegt die Filterleistung meist zwischen 0,7 bis 1,2 Liter/min.
Sie sind bis auf die Filterwechsel wartungsfrei und für eine extrem lange Lebensdauer ausgelegt.
Eine weiterer Vorteil ist, das sie zur autarken Wasserfilterung bei entsprechender Vorfilterung mit einer Hand- oder 12 -Volt-Elektropumpe verwendet werden können.
Filterleistung mit externen Messgeräten kontrollieren
Wer die Filterleistung von Osmoseanlagen kontrollieren möchte, kann externe Systeme dafür verwenden. Deren Anschlüsse werden nur zwischen die Schläuche der Osmoseanlagen gesetzt und beeinträchtigen nicht deren Funktion.
Auf dem Foto sehen Sie zwei Messgeräte. Ich habe sie bei mir an einem Sideboard installiert, um meine Test-Osmoseanlage zu überwachen und die Filterleistung zu protokollieren. Normalerweise werden Sie unter der Küchenspüle platziert.
Das Messgerät (Bild 1.) zeigt die Reinheit des gefilterten Wassers in ppm (entspricht mg/Liter). Man kann umschalten zwischen dem Eingangswasser und dem gefiltertem Osmosewasser.
Das zweite Messgerät (Bild 2.) zeigt an, wieviel Wasser bereits gefiltert wurde. Wenn es umgeschaltet wird, zeigt es den Durchfluss in Liter/min. an. Beide Messgeräte werden mit 2 AA Batterien betrieben, welche ca. 2 Jahre halten.
Die runde Anzeige zeigt den anliegenden Wasserdruck an. Sie ist für den privaten gebrauch jedoch nicht notwendig, weil der Wasserdruck meist stabil bleibt und Sie keinen Einfluss darauf haben.
Abwassermenge und Filterleistung von Osmoseanlagen
In dem Membrangehäuse befindet sich die Osmosemembran. Das vorgefilterte Leitungswasser fließt außen an der Membran vorbei.
Durch eine Wasserdruck-Reduzierung wird die Durchflussgeschwindigkeit des Wassers reduziert, sodass sich im Membrangehäuse der Druck erhöht.
Ein Teil des Wassers wird durch die Osmosemembran gedrückt. Diese besteht aus vielen Wicklungen mit immer feineren Poren. Das Wasser, welches nicht durch die Membran fließt, wird als Spülwasser an der Membran abgeleitet. Das ist notwendig, weil ansonsten die feinen Poren innerhalb kürzester Zeit verstopfen würden.
Die Hersteller der Osmoseanlagen geben das Verhältnis von Osmosewasser zu Abwasser an. Bei den meisten Anlagen mit einer elektrischen Pumpe liegt das Osmosewasser/Abwasser-Verhältnis bei 1:1,5. Das heißt, dass pro Liter gereinigtem Wasser 1,5 Liter Abwasser entstehen.
Bei Osmoseanlagen mit Tank und kleinen Osmosemembranen, die nur mit dem Wasserdruck arbeiten, liegt das Verhältnis bei 1:4. Das Problem dabei ist, das sich bei vollem Tank ein Gegendruck aufbaut. Wird z. B. nur eine geringe Menge Wasser entnommen, kann das Verhältnis auf 1:12 ansteigen. Das werden Ihnen die Anbieter dieser Osmosesysteme jedoch nicht erzählen.
Die Größe der Osmosemembran wirkt sich direkt auf das Wasser/Abwasserverhältnis sowie die Filterleistung in Liter pro Minute aus. Bei Osmoseanlagen wird die Filterleistung der Osmosemembran in GPD (Gallone per Day – 1 Gallone = 3,78 Liter) oder in Liter angegeben. Es ist die maximale Tagesfilterleistung der Osmosemembran unter Laborbedingungen, welche in der Praxis nicht erreicht wird.
Hier muss man aufpassen, weil die Verkäufer bei Anlagen mit geringer Filterleistung diese oftmals in GPD angeben. Wenn z. B. die Anlage mit 50 GPD (189 Liter) angegeben ist, dann hört sich das für die Meisten als ausreichend an.
Auf die Minute umgerechnet sind das lediglich 0,13 Liter. Sie wollen sicherlich nicht beinahe acht Minuten warten, um einen Liter gefiltertes Wasser zu erhalten. Zur Umrechnung in Liter pro Minute multiplizieren Sie die GPD der Membrane mit 3,78 und teilen das Ergebnis durch 1.440.
Je höher die Filterleistung in GPD der verwendeten Osmosemembran und je größer der anliegende Wasserdruck, desto geringer wird das Wasser/Abwasserverhältnis.
Eine 1.000 GDP-Membran kann unter Laborbedingungen 3.780 Liter Wasser pro Tag filtern, was 2,6 Liter Wasser/min. entspricht. In der Praxis werden ohne elektrische Druckerhöhungspumpe im Durchschnitt zwischen 0,7 bis 1,2 Liter pro Minute erreicht. Das Wasser/Abwasserverhältnis liegt bei 1:1.
Die Hersteller von Osmoseanlagen verwenden oftmals eine preiswertere 500 GDP-Membran und erhöhen den Wasserdruck mit einer Druckerhöhungpumpe. Dadurch werden zwischen 0,8 bis 1,3 Liter pro Minute erreicht. Das Wasser/Abwasserverhältnis liegt bei 1:1 oder 1:1,5.
Die tatsächlich zu erreichende Literleistung/min. von Osmoseanlagen hängt maßgeblich vom Wasserdruck, der Fremdstoffbelastung des Eingangswassers sowie dessen Temperatur ab. Deshalb sind die „Liter/min.–Angaben“ eher als Richtwert zu sehen.
Was für eine Wasserverschwendung?
Einige werden sich über diese Wasserverschwendung echauffieren. Man sollte jedoch bedenken, dass bei der Herstellung fast aller Produkte Wasser verbraucht wird. Bei der Herstellung einer Jeanshose z. B. sind es um die 8.000 Liter, wovon ein Teil als hochgiftige Brühe in den Flüssen der Herstellungsländer landet.
Selbst bei der Mineralwasserherstellung wird zur Produktion- und Reinigung der benötigten Flaschen, Deckel, Etiketten und des Verpackungsmaterials Trinkwasser verbraucht.
Schauen wir uns dazu die Kostenseite an. 1.000 Liter Wasser kosten inkl. Abwassergebühren ca. 5 €. Nehmen wir eine Osmoseanlage, die mit einem Verhältnis von 1:1 (gesamt 2 Liter) arbeitet. Demzufolge können Sie mit 1.000 Liter Wasser 500 Liter sauberes Osmosewasser zum Preis von 0,01 Cent pro Liter herstellen. Die Anschaffung einer Osmoseanlage ist langfristig somit der preiswerteste Weg zu sauberem Trinkwasser.
Reinheit des osmosegefilterten Wassers und Vorfilterung
Das Leitungswasser muss vorgefiltert werden, damit die Osmosemembran sich nicht mit Schwebeteilchen zusetzt. Je besser die Vorfilterung, desto länger hält eine Osmosemembran. Die Lebensdauer beträgt, je nach Ausführung, 2 bis 4 Jahre. Sie sind für die Filterung von vielen tausenden Liter Wasser ausgelegt.
Ältere Bauarten der Osmoseanlagen haben 3-Vorfiltergehäuse. Davon sind zwei zur Entfernung der Schwebteilchen sowie ein Aktivkohlefilter, der einige Schwermetalle, Medikamentenrückstände, Chlor sowie weitere im Wasser gelöste Fremdstoffe entfernt.
Wichtig ist die Chlorentfernung, weil es die Osmosemembran mit der Zeit beschädigt. Der Filterwechsel ist recht aufwendig und eine feuchte Angelegenheit.
Moderne Osmoseanlagen verfügen meist über ein Filter-Schnellwechsel-System, sodass der Filterwechsel in einer Minute erledigt ist.
Oftmals besteht die Vorfilterpatrone aus einer Kombination aus mehren Filtermaterialien, sodass nur diese regelmäßig ausgetauscht werden muss. Je mehr Filter eine Osmoseanlage enthält, desto aufwendiger und teurer wird der Filterwechsel.
Im Leitungswasser befinden auch Bakterien - siehe Wasserfilter-Ratgeber. Auf dem Foto sehen Sie den Keimwachstum innerhalb zwei Wochen in der Petrischale. Die Wasserprobe wurde aus einem Küchenwasserhahn in der Nähe von Hamburg entnommen.
Die Hersteller der Osmoseanlagen verwiesen auf den 6-monatigen Filterwechsel (nicht die Osmosemambran) nach deutscher DIN-Norm. Für gewerbliche Anwender ist es verpflichtend. Dass hängt damit zusammen, das die Filter mit der Zeit verkeimen. Besonders Aktivkohle ist für Bakterien eine bevorzugte Brutstätte. Die Bakterien breiten sich dann in der gesamten Filteranlage aus.
Das Problem lässt sich recht einfach lösen, indem ein Hohlfaser-Membranfilter vor der Osmosemembran verwendet wird. Er besteht aus einem Bündel-Hohlfasern, deren Poren so fein sind, das Bakterien, Keime, Sporen, Pilze, Kleinstlebewesen sowie allerfeinste Schwebstoffe zurückgehalten werden. Dadurch verlängert sich auch die Lebensdauer der Osmosemembran.
Ein Problem sind die immer noch vielfach verbauten Aktivkohlefilter hinter der Osmosemembran. Die Anbieter von Osmoseanlagen werben damit, dass sich dadurch er Geschmack des Wassers verbessert. Das gilt jedoch nur für Länder, wie z. B. der USA, wo das Trinkwasser gechlort wird. Bei sehr starker Chlorung durchdringt ein kleiner Teil davon die Osmosemembran. Der letzte Kohlefilter bindet das Chor, wodurch der Chlorgeschmack entfernt wird.
Wenn kein Hohlfaser-Membranfilter vor der Osmosemembran vorhanden ist, dann können die Bakterien bei nicht gechlortem Wasser in das Membrangehäuse gelangen. Während der Stillstandzeiten der Osmoseanlage entspannt sich die Membran geringfügig durch den fehlenden Wasserdruck.
Dadurch können Bakterien diese passieren und setzten sich in dem nachgeschalten Kohlefilter fest, wo sie sich vermehren und das gefilterte Wasser permanent mit Bakterien verunreinigen. Sollten Sie eine Osmoseanlage besitzen, dann entfernen Sie den nachgeschalteten Kohlefilter - sofern möglich. Alternativ können Sie eine Keimsperre als letzte Filtereinheit vor dem Entnahmehahn einsetzen. Dadurch gelangen die Bakterien nicht mehr in das Ausgangswasser.
Reinheit des gefilterten Osmosewassers
Osmosegefiltertes Wasser einhält noch einen Rest von gelösten Stoffen, sodass ein ppm-Leitwertmessgerät zwischen 5 bis 30 ppm anzeigt. Je weniger das Messgerät anzeigt, desto sauberer ist das Wasser. Mit einem nachgeschalteten Ionentauscher (Mischbettfilter) lässt der der Wert auf 0 reduzieren. Bei ca. 45 ppm sollte die Osmosemembran spätestens ersetzt werden.
Diese genannten ppm-Werte werden jedoch nicht sofort erreicht. Wenn eine Osmoseanlage nicht in Betrieb ist, dann entspannt sich die Osmosemembran durch den fehlenden Wasserdruck. Dadurch diffundieren einige Fremdstoffe aus dem vorgefilterten Leitungswasser im Membrangehäuse in die Osmosemembran.
Wird jetzt Wasser entnommen, dann geht der Leitwert bis zu 135 ppm hoch. Erst nach ungefähr 2 Liter durchflossenem Wasser hat die Membran ihre volle Filterleistung und die Fremdstoffe sind aus der Membran herausgespült. Die ppm-Werte gehen dann auf das normale Niveau zurück.
Wenn die Osmoseanlage eine eingebaute ppm-Anzeige hat, dann wird oftmals sofort ein niedriger Wert angezeigt, obwohl das Wasser wesentlich höher belastet ist. Es ist ein Trick des Herstellers, damit die Kunden es nicht sehen. Die Steuerplatine merkt sich den niedrigsten Wert der letzten Filterung und zeigt diesen als aktuellen Wert an. Erst nachdem die Osmosemembran die volle Filterleistung hat, wird der Wert abgeglichen, sodass er sich dann noch minimal verändern kann. Deshalb sollten Sie das Wasser immer vorher ablaufen lassen.
Tipp
Es ist unwirtschaftlich, sich das Wasser gläschenweise abzufüllen. Füllen Sie sich Ihren täglichen Wasserbedarf in Flaschen oder Karaffen ab, am besten aus Glas. Wir haben auch im Auto immer eine Flasche mit gefiltertem Wasser dabei, diese besteht jedoch aus bpa-freiem Kunststoff.
Alternativ setzen Sie einen Ionentauscher hinter die Osmoseanlage. Dort werden die restliche Fremdstoffe gebunden und Sie haben sofort reines Wasser zur Verfügung.
Montagehinweise für Osmoseanlagen
Fast alle Osmoseanlagen werden an die Kaltwasserversorgung und an das Abwasserrohr unter der Küchenspüle angeschlossen. Mit etwas handwerklichem Geschick ist das schnell erledigt. Alternativ können Sie einen Klempner damit beauftragen oder einen Freund/Bekannten fragen, ob er diese für Sie einbaut.
Den Osmoseanlagen liegt ein Abzapfhahn anbei, aus dem das gefilterte Wasser entnommen wird.
Für die Montage muss ein 12 mm Loch in oder bei der Küchenspüle gebohrt werden. Falls die Küche nicht Ihr Eigentum ist, könnte es beim Umzug Probleme geben.
Alternativ können Sie die Küchenarmatur gegen eine 3-Wege-Armatur austauschen. Dann haben Sie das Heiß-, Kalt- und osmosegefilterte Wasser in einer Armatur kombiniert. Bei einem Umzug tauschen Sie die Armaturen wieder aus.
Die 3-Wege-Armaturen sind ab 60 € in vielfältigen Designs erhältlich.
⇑ zurück zum Inhaltsverzeichnis
Osmosegefiltertes Wasser mineralisieren oder struckturieren
Sie können das osmosegefilterte Wasser anschließend wieder mineralisieren, basisch machen oder/und energetisieren.
Dafür werden entsprechende Kartuschen hinter der Osmoseanlage zwischen den Schlauch für das osmosegefilterte Wasser gesetzt. Es können auch mehrere Kartuschen hintereinander angeschlossen werden.
Falls Sie einen Ionentauscher verwenden, müssen die Kartuschen am Wasserausgang angeschlossen werden. Ansonsten werden die Mineralien etc. wieder aus dem Wasser gezogen. Sie können die Kartuschen an dem Ionentauscher mit Klebeband, Klettband oder langen Kabelbindern befestigen.
Im Buch Wasserfilter-Ratgeber" finden Sie eine Anleitung, wie man die Osmoseschläuche richtig schneidet und diese mit den Kartuschen verbindet. Es ist recht einfach.
Wasser strukturieren/energetisieren
Es gibt einige Systeme, um das Wasser in der Struktur zu verändern. Ein beliebtes System ist das UMH-System, welches das Wasser so strukturiert, das es dem lebendigem Quellwasser am nächsten kommt.
Auf dem Foto sehen Sie die UMH-Kugel, die auf dem Osmosehahn angeschraubt ist. Sie kann abgeschraubt und mit einem Glastrichter mobil genutzt werden. Wenn Sie das nicht benötigen, sollten Sie ein UMH-System zur Untertischmontage verwenden.
Wasserverwirblung nach Viktor Schauberger
Hierbei wird das gefilterte Wasser in einem Wasserwirbler in Drehung versetzt, um es in eine neue Struktur zu bringen.
Für die Wasserwirbler ist ein spezieller Osmosehahn mit 22 mm Außengewinde erforderlich, wie er auch für die UMH-Kugel benötigt wird.
Für die Wasserwirbler ist normalerweise ein Wasserdruck ab 2 bar erforderlich.
Für den geringeren Wasserdruck von Osmoseanlagen wurde ein spezieller Wirbler entwickelt, der schon ab 0,7 Liter/min. Wasserduchfluß funktioniert - siehe Foto.
⇑ zurück zum Inhaltsverzeichnis
Ionentauscher zur Reinstwasserherstellung
Ionentauscher werden hinter der Osmoseanlage eingesetzt und dienen zur Reinstwasserherstellung. Sie werden auch als Mischbettfilter oder Vollentsalzer bezeichnet.
In dem blauen Behälter befindet sich ein Ionentauscherharz. Es besteht aus einer Mischung aus kleinen Kugeln, die jeweils positiv oder negativ geladen sind.
Die ionischen Wasserbestandteile sind ebenfalls positiv oder negativ geladen. Beim Durchfluss durch das Harz zieht es wie ein Magnet die restlich ionischen Bestandteile aus dem Wasser. Es ist ein vereinfachte Erklärung.
Es ist das gleiche Verfahren, wie heutzutage „destilliertes Wasser“ industriell hergestellt wird, nur im Kleinformat.
Auf dem Foto sehen Sie mein Osmosemodul mit der 5 kg Ionentauschereinheit. Nach 1.494 Liter gefiltertem Wasser beträgt die Reinheit 0,7 Mikrosiemens (0,4 ppm). Das Wasser selbst ist chemisch rein und enthält nur noch die „ionischen Bestandteile“, aus dem das Wasser selbst besteht.
Das Mischbettharz verbraucht sich mit der Zeit. Für die Reinstwasserherstellung zur Kolloidherstellung sollte es bei ungefähr 2 ppm ausgetauscht werden. Wird es für besonders reines Trinkwasser verwendet, dann reicht der Austausch bei 5 ppm. Durch die saure Umgebung des Mischbettharzes werden Bakterien abgetötet und können sich nicht vermehren.
Für den Austausch wird der Behälter aufgedreht, das alte Mischbettharz im Hausmüll entsorgt (ist zugelassen) und gegen neues Harz ersetzt.
Der Ionentauscher hat noch einen weiteren Vorteil, den die Wenigsten kennen. Wenn eine Osmoseanlage abgeschaltet wird, dann entspannt sich die Osmosemembran durch den fehlenden Wasserdruck, wie schon geschrieben. Wird jetzt Wasser entnommen, dann geht der Leitwert bis zu 135 ppm hoch. Erst nach ungefähr 2 Liter durchflossenem Wasser hat die Membran ihre volle Filterleistung. Mit dem Ionentauscher haben Sie sofort reines Wasser.
Ionentauscher Montage
Für die Montage wird einfach der 1/4-Zoll-Osmoseschlauch zum Abzapfhahn durchtrennt und jeweils ein Adapter mit 3/4 Zoll auf 1/4 Zoll aufgesteckt. Eine Anleitung dazu finden Sie im Wasserfilter-Ratgeber. Jetzt werden die Schläuche mit den Adaptern auf die 3/4-Zoll Anschlüsse der Ionentauschereinheit geschraubt. Das war`s auch schon.
Die Ionentauscher sind in verschiedenen Kg-Inhaltsgrößen erhältlich. Je größer die enthaltene Menge des Mischbettharzes, desto länger hält es.
⇑ zurück zum Inhaltsverzeichnis